Der schwierige Weg

Jesus erklärte, dass der Lebensweg, den er lehrte, ein Weg voller Hindernisse sei. Er ermahnte seine Nachfolger, dass es keine Alternative dazu gab, die Reise zu Ende zu führen - egal wie hart der Weg auch werden möge. 

VORIGES LESEN

(TEIL 13)

ZUR SERIE

Nehmen Sie automatisch an, eine Person müsse in außerordentlicher Weise gesündigt haben, wenn ihr ein Unglück widerfährt?

Jesus ging auf diesen Gedankengang ein, als man ihm erzählte, dass einige seiner Landsleute auf brutale Weise zu Tode gekommen waren. Offenbar hatte der römische Gouverneur von Judäa, Pontius Pilatus, einige Galiläer getötet, als sie im Tempel Opfer darbrachten. Ihr Blut hatte er dann mit dem Blut ihrer Dankopfer vermischt - ein Akt großer Entweihung und Schändung. Jesus fragte die Menschenmenge, ob sie dachten, dass diese bedauernswerten Opfer so leiden mussten, weil sie im Vergleich zu ihren Mitmenschen schlimmerer Sünden schuldig waren.

Sie waren keine schlimmeren Sünder, war seine Antwort, und er betonte bei dieser Gelegenheit, dass jede Sünde bereut werden müsse. Wenn wir nicht bereuen und unser Leben ändern, sagte er, werden wir alle zugrunde gehen, sei es durch die Hand militärischer Herrscher oder auf sonstige Weise.

Jesus fügte diesem Argument noch eine Frage über einen bestimmten Unglücksfall, von dem seine Zuhörer wussten, hinzu. Er sagte: „Oder meint ihr, daß die achtzehn, auf die der Turm in Siloah fiel und erschlug sie, schuldiger gewesen sind als alle andern Menschen, die in Jerusalem wohnen?“ (Lukas 13, 4). Die Antwort war wiederum nein. Was er hier hervorhob, war, dass wir alle für immer sterben werden, wenn wir unsere Sünden nicht bereuen.

Um aufzuzeigen, dass Gott Menschen manchmal eine gewisse Zeit zur Reue einräumt, benutzte er das Gleichnis vom Feigenbaum (Vers 6-9), der über einen dreijährigen Zeitraum keine Frucht gebracht hatte. Diese dreijährige Zeitperiode wird auch als Bezugnahme auf die Ablehnung seitens des eigenen Volkes gesehen, die Jesus vom Beginn seines Wirkens bis zu jenem Zeitpunkt erfahren hatte. Der Besitzer des Feigenbaumes, so führt Jesus weiter aus, hatte am Ende der drei Jahre angeordnet, den Baum zu fällen. Der Mitarbeiter bat jedoch darum, noch ein wenig Zeit zuzugeben. Sollte der Baum, nachdem er gedüngt wurde, im nächsten Jahr immer noch keine Früchte tragen, sollte er vernichtet werden. Dies wird als Hinweis auf die Möglichkeit gesehen, dass Jesu Werk in den letzten Monaten seines Lebens in seinem eigenen Volk doch noch Frucht hätte bringen können. Das wäre dann im vierten Jahr seines öffentlichen Wirkens geschehen. Aus diesem Gleichnis kann man folgendes Prinzip ableiten: Obwohl Zeit zur Umkehr gegeben wird, ist Gottes Barmherzigkeit nicht unbegrenzt. Es kommt die Zeit, wo auch Gott sagen wird: Genug ist genug.

DIE MENSCHHEIT BEFREIEN 

Ein Thema, das während Jesu Wirken aufgekommen war, war das korrekte Halten des Sabbats. Jesus hatte klar gemacht, dass er bereit war, gute Werke am Sabbat zu tun. Und er hatte auch betont, dass der Sabbat für den Menschen gemacht wurde und nicht der Mensch für den Sabbat. Als er eine Frau heilte, die 18 Jahre verkrümmt gewesen war, tadelte der Vorsteher der örtlichen Synagoge die Leute dafür, dass sie am Sabbat um Heilung baten. „... Es sind sechs Tage, an denen man arbeiten soll; an denen kommt und laßt euch heilen, aber nicht am Sabbattag“ (Vers 14).

Jesu Antwort darauf machte die Heuchelei dieses Argumentes deutlich. Er sagte, seine Kritiker würden am Sabbat gerne freiwillig einen ihrer Ochsen oder Esel losbinden, um sie zum Wasser zu führen; warum sollte er dann nicht eine Frau von ihrem Leiden „losbinden“? Dies war ein demütigendes Beispiel für den Vorsteher der Synagoge, die Leute waren jedoch mit Jesu Antwort zufrieden.

Jesus fuhr fort, indem er durch ein paar Beispiele das Wesen des Reiches Gottes erklärte. Er sagte, es sei wie ein Senfkorn, eines der kleinsten Samenkörner, jedoch fähig, zu einer beträchtlichen Größe heranzuwachsen. Es sei außerdem wie Hefe, die sich im Teig ausbreitet (Vers 18-21). Mit anderen Worten: Das Reich Gottes, das in seiner ganzen Dimension erst in der Zukunft auf diese Erde kommen wird, wächst von einem kleinen Beginn im Leben von einigen wenigen bis hin zur globalen Dominanz. Es wird sich über die ganze Welt verbreiten.

Es wird eine Zeit kommen, in der die gesamte Menschheit schließlich und endlich unter idealen Bedingungen leben wird.

Das ist ein Blick in die Zukunft dieser kriegsmüden Welt. Es wird eine Zeit kommen, in der die gesamte Menschheit schließlich und endlich unter idealen Bedingungen leben wird. So lautet die Botschaft vom Reich Gottes, die Jesus verkündete. Wenn wir die täglichen Schlagzeilen in den Medien verfolgen, sehen wir den jämmerlichen Zustand der Völker dieser Welt und wir wissen, die Lösung kann nicht aus uns selber kommen. Die Bibel lehrt uns: Gott wird eingreifen und uns vor uns selber retten.

JESU WAHRE IDENTITÄT 

Im Verlauf des folgenden Winters ging Jesus um die Zeit des Festes der Tempelweihe, das heute als Lichterfest oder Hanukkah bekannt ist, zum Tempel hinauf. Obwohl dies keine biblisch vorgeschriebene Feier ist, wird damit der Befreiung der Juden von dem blutrünstigen Eroberer Antiochus Epiphanes, dem König von Syrien, im Jahre 164 v. Chr. gedacht. Die einzige Erwähnung dieses Festes findet sich im Johannesevangelium.

Als sich Jesus im äußeren Säulengang des Tempels aufhielt, umringten ihn einige aus Jerusalem und wollten wissen, wer er eigentlich sei. Sie sprachen: „...Wie lange hältst du uns im Ungewissen? Bist du der Christus, so sage es frei heraus“ (Johannes 10, 24).

Jesus erinnerte sie daran, dass er ihnen dies schon vorher gesagt habe, sie ihm aber nicht geglaubt hätten. Er sagte, dass seine Werke bezeugen würden, wer er sei, und dass seine Nachfolger in ihm die Stimme des Hirten erkennen würden. Gott habe diesen Nachfolgern die Fähigkeit gegeben, seinen Sohn zu erkennen, und ihre Beziehung zum Vater könne ihnen nicht genommen werden. Jesus machte dann eine dritte Feststellung in Bezug auf seine Identität, indem er sagte, dass er und der Vater im Geist und in der Vorgehensweise einig seien. Er erklärte: „Ich und der Vater sind eins“ (Vers 30).

Dies war für seine jüdischen Zuhörer ein „rotes Tuch“. Sie bezichtigten ihn der Gotteslästerung, da er sich ihrer Meinung nach dadurch Gott, dem Vater, gleichstelle. Sie hoben Steine auf und wollten ihn töten.

Jesus zitierte daraufhin einen Psalm, in welchem das hebräische Wort für „Götter“, elohim, benutzt wurde: „Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz (Psalm 82, 6): ,Ich habe gesagt: Ihr seid Götter'?“ (Vers 34). Im Hebräischen kann elohim auch Richter bedeuten. In einem Wortspiel erklärte Jesus also: Wenn Gott dieses Wort auf Menschen beziehen kann, und zwar in der Bedeutung „Richter“, wie viel mehr könne er es dann auf seinen eigenen Sohn, der ein Teil der Gottfamilie ist, beziehen und könne es buchstäblich „Gott“ heißen! Jesus offenbarte ihnen ein weiteres Mal, wer er wirklich war.

Außerdem merkte er an, dass sie nicht an ihn glauben sollten, wenn er nicht die Werke des Vaters tun würde. Wenn sie aber erkennen könnten, dass solche Werke getan würden, so sollten sie diese Werke als physischen Beweis dafür sehen, was Gott durch ihn tue.

Diese Argumentation machte wenig Eindruck bei den Juden; es überzeugte sie höchstens davon, dass sie versuchen sollten, Jesus zu inhaftieren. Jesus entkam ihnen jedoch und ging seiner Wege - über den Jordan, in ein Gebiet, welches Peräa genannt wurde, dort wo Johannes, der Täufer, angefangen hatte zu taufen.

Was Johannes über Jesus gelehrt hatte, zeigte jetzt seine Wirkung. Die Menschen in Peräa bemerkten: „... alles, was Johannes von diesem gesagt hat, das ist wahr“ (Vers 41). Als Folge glaubten viele an Jesus.

ZWEI LEBENSWEGE 

Die Reise durch verschiedene Städte und Dörfer führte ihn langsam in Richtung Jerusalem zurück. Unterwegs fragte ihn jemand, ob nur wenige Menschen gerettet würden. Jesu Antwort traf den Kern des Problems der menschlichen Natur. Er sagte Folgendes: „Ringt darum, daß ihr durch die enge Pforte hineingeht; denn viele... werden danach trachten, wie sie hineinkommen, und werden's nicht können“ (Lukas 13, 24).

Zur Zeit des Gerichts wird es Leute geben, die behaupten, in Jesu Christi Namen Werke getan zu haben, und er wird ihnen entgegnen, dass er sie nicht kenne. Sie werden argumentieren: „... Wir haben vor dir gegessen und getrunken, und auf unsern Straßen hast du gelehrt. Und er wird zu euch sagen: Ich kenne euch nicht; wo seid ihr her? Weicht alle von mir, ihr Übeltäter“ (Vers 26-27).

Dies dient als eindringliche Warnung für alle, die sich damals wie heute allzu selbstzufrieden in ihrer Vertrautheit mit Jesus Christus in Sicherheit wiegen. Es kommt nicht darauf an, etwas über ihn zu wissen, sondern darauf, danach zu handeln, was er sagt. Theoretisches Wissen ist zwecklos, wenn es nicht praktiziert wird.

Jesus beendete seine Antwort, indem er den Selbstzufriedenen ein bestürzendes Bild vor Augen führte: „Da wird Heulen und Zähneklappern sein, wenn ihr sehen werdet Abraham, Isaak und Jakob und alle Propheten im Reich Gottes, euch aber hinausgestoßen. Und es werden kommen von Osten und von Westen, von Norden und von Süden, die zu Tisch sitzen werden im Reich Gottes. Und siehe, es sind Letzte, die werden die Ersten sein, und sind Erste, die werden die Letzten sein“ (Vers 28-30).

Was zählt, ist nicht unsere Behauptung, Gott zu folgen, sondern das tatsächliche Praktizieren dieses „engen Weges“.

Wir müssen uns alle vor der Versuchung hüten, uns zurückzulehnen und einfach anzunehmen, dass wir zu der Zeit automatisch auf der richtigen Seite sein würden. Was zählt, ist nicht unsere Behauptung, Gott zu folgen, sondern das tatsächliche Praktizieren dieses „engen Weges“.

Einige Pharisäer kamen zu Jesus und rieten ihm, Peräa zu verlassen und teilten ihm mit: „Herodes will Dich töten.“ Peräa lag im Gebiet des Herodes Antipas.

Die Antwort Jesu darauf zählt wohl zu den stärksten Reaktionen auf einen politischen Führer, die man in den Evangelien finden kann. Er sprach: „... Geht hin und sagt diesem Fuchs: Siehe, ich treibe böse Geister aus und mache gesund heute und morgen, und am dritten Tage werde ich vollendet sein. Doch muß ich heute und morgen und am folgenden Tage noch wandern; denn es geht nicht an, daß ein Prophet umkomme außerhalb von Jerusalem“ (Vers 32-33).

Jesus kannte die Verschlagenheit Herodes', der schließlich für die Gefangenschaft und den Tod von Johannes, dem Täufer, verantwortlich war. Er wusste auch, dass sich seine eigene Aufgabe dem Ende zuneigte. Als er über Heilungen heute und morgen sprach und über die Vervollkommnung am dritten Tage, meinte er damit, dass er sein Ziel in kurzer Zeit erreichen würde. Es gab immer noch Arbeit zu tun, aber sie war fast vorüber. Und es war in Jerusalem, und nicht Peräa, wo er letztendlich zurückgewiesen werden würde.

Jesus schloss mit einem tief empfundenen Ausdruck der Sorge über die Stadt Jerusalem und all dem, was denen, die in der Autorität Gottes dorthin gekommen waren, passiert war. Er sagte: „Jerusalem, Jerusalem, die du tötest die Propheten und steinigst, die zu dir gesandt werden, wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel, und ihr habt nicht gewollt! Seht, euer Haus soll euch wüst gelassen werden. Aber ich sage euch: Ihr werdet mich nicht mehr sehen, bis die Zeit kommt, da ihr sagen werdet: Gelobt ist, der da kommt in dem Namen des Herrn!“ (Vers 34-35).

Teilweise war dies eine prophetische Aussage über die Verwüstung, die 70 n. Chr. durch das römische Militär geschehen würde. Die Zerstörung der Stadt würde ein Resultat der Ablehnung Jesu sein, der als einziger solch ein Unglück hätte verhindern können. Es war zweifellos auch ein Hinweis auf die vielen folgenden Jahre, in denen Jesus im Leben der Mehrheit seines eigenen Volkes keine Rolle spielte. Er sagte, dass die Einwohner von Jerusalem ihn nach seinem Tod bis zu seiner Rückkehr auf die Erde nicht wiedersehen würden.

DREI GLEICHNISSE 

Zu einem späteren Zeitpunkt, an einem Sabbattag, war Jesus bei einem prominenten Pharisäer zum Essen eingeladen. Wie üblich, wurde genau beobachtet, ob der junge Rabbi eine ihrer strengen Regeln brechen würde.

Direkt vor Jesus saß ein kranker Mann. Da Jesus die Heuchelei seiner Gastgeber wahrnahm, fragte er die anwesenden Pharisäer und Rechtsgelehrten, ob es rechtmäßig sei, am Sabbat zu heilen.

Interessanterweise antwortete ihm keiner der Gelehrten. Also heilte den Mann. Er fragte sie daraufhin, ob sie ihren eigenen Ochsen am Sabbat aus einem Brunnen ziehen würden. Natürlich würden sie das tun, aber wiederum sagte niemand ein Wort.

Er war sich bewusst, dass er sich in der Gegenwart von Menschen befand, die voller Stolz auf ihren Rang und Namen waren und nahm deshalb die Gelegenheit wahr, ihnen einige Lektionen über Demut, Unparteilichkeit und Hingabe zu lehren. Er tat dies, indem er drei Gleichnisse erzählte.

Demut ist in dieser heutigen Welt schwer aufzufinden. Die Welt der Schriftgelehrten und Pharisäer war eigentlich insofern nicht anders. Sie genossen die gesellschaftliche Bekanntheit, die ihr Status mit sich brachte. Aber Jesus sagte ihnen, dass sie bei einer Einladung zu einer Hochzeit die niedrigsten, bzw. die am wenigsten angesehenen Plätze am Tisch einnehmen sollten. Auf diese Weise konnte sie der Gastgeber, falls er das wünschte, immer noch auf einen der besseren Plätze bitten. Andererseits, wenn sie sofort einen Ehrenplatz einnehmen würden, ohne diesen angeboten bekommen zu haben, riskierten sie die Demütigung, auf einen anderen Platz verwiesen zu werden. Er schloss dieses Gleichnis folgendermaßen: „Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden“ (Lukas 14, 11).

Denn wer sich selbst erhöht, der soll erniedrigt werden; und wer sich selbst erniedrigt, der soll erhöht werden.“ 

Lukas 14, 11

Er wandte sich zu seinem Gastgeber und sagte: „... Wenn du ein Mittags- oder Abendmahl machst, so lade weder deine Freunde noch deine Brüder noch deine Verwandten noch reiche Nachbarn ein, damit sie dich nicht etwa wieder einladen und dir vergolten wird.“ Jesus wollte auf die Notwendigkeit von Unparteilichkeit, auf das Nicht-ansehen der Person, hinweisen.

Er fuhr fort: „Sondern wenn du ein Mahl machst, so lade Arme, Verkrüppelte, Lahme und Blinde ein, dann wirst du selig sein, denn sie haben nichts, um es dir zu vergelten; es wird dir aber vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten“ (Vers 12-14).

Einige an seinem Tisch merkten an, was für ein Segen es sein wird, an solch einem Mahl im Reich Gottes teilzunehmen. Als Antwort darauf erzählte Jesus die Geschichte von dem Mann, der ein großes Fest veranstaltete und viele Leute einlud (Vers 16-24). Den Gästen wurde gesagt, das Mahl sei bereit, doch sie fingen alle nacheinander an, sich zu entschuldigen. Einer sprach, er habe ein Stück Land gekauft und müsse hinausgehen und es ansehen. Der Nächste hatte Ochsen gekauft und wollte sie ausprobieren. Ein Dritter brachte vor, dass er gerade geheiratet habe und er deshalb nicht kommen könne.

Der Knecht des Mannes, der das Bankett gab, kam zurück und berichtete das seinem Herrn. Da wurde der Hausherr zornig und befahl seinem Knecht, hinaus auf die Straßen und Gassen der Stadt zu gehen und die Armen und alle, die sonst noch kommen wollten, einzuladen und hereinzuholen. Es wurde jedoch keiner derjenigen, die ursprünglich eingeladen worden waren, hereingelassen. Aufgrund ihrer Undankbarkeit wurden sie von diesem Fest ferngehalten.

Die Lektion war ziemlich offensichtlich. Die religiösen Führer, die Jesus nicht als den, der er war, anerkannten, würden vom Reich Gottes ferngehalten werden.

Diese drei Gleichnisse untermauern drei wichtige Prinzipien im Leben. Wir brauchen viel Demut, wir müssen allen Menschen gegenüber gerecht handeln, und wir dürfen die Einladung, einen Platz im Reich Gottes einzunehmen, nicht durch Ausreden zurückweisen.

DIE KOSTEN ÜBERSCHLAGEN 

Jesu Reisen in Peräa näherten sich dem Ende. Schon bald würde er nach Jerusalem gehen und dem Tod ins Auge sehen müssen. In diesem Zusammenhang sagte er der großen Menschenmenge, die mit ihm reiste, dass der Preis der Nachfolge hoch sei. Er sagte, dass jemand, der nicht bereit ist, sein eigenes Kreuz zu tragen und ihm nachzufolgen, auch nicht würdig ist, sein Jünger [Schüler/Nachfolger] zu sein.

Er riet den Leuten, die Kosten zu überschlagen, bevor sie sich zu etwas verpflichteten. Bauunternehmer sollten kein Gebäude bauen, ohne vorher einen Kostenvoranschlag zu machen und den finanziellen Rückhalt zu haben, um das Projekt abschließen zu können. Gleicherweise zögen ja Heerführer nicht in den Krieg, wenn sie nicht der Überzeugung sind, dass sie gewinnen könnten und sich nicht dafür einsetzen wollten, dies zu erreichen (Vers 28-33). Der Wille, alles zu geben, ist oft notwendig, um ein Ziel zu erreichen. Wie Jesus hervorhob, können seine Nachfolger keine konturlosen Menschen sein, die wie Salz sind, das seinen Geschmack verloren hat (Vers 34-35). Es muss innere Stärke vorhanden sein. Ohne uneingeschränktes Engagement kann man im christlichen Leben nicht viel erreichen.

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(TEIL 15)