Die Zeichen sehen, die Zeiten erkennen
Wir leben in einer dicht vernetzten Welt voller Wechselbeziehungen. Und dennoch segeln wir in unbekannten Gewässern. Zwar haben wir Grund genug, nicht wie die Entdecker früherer Zeiten zu glauben, wir könnten über den Rand der Erdscheibe fallen, aber durch unsere von Menschen geschaffene Infrastruktur sind neue Ränder, Grenzen und Gefahren des Kenterns entstanden. Wohin führt das alles, und wie finden wir Geborgenheit und Frieden in einer Welt, die am Rand des Zusammenbruchs taumelt?
Seit Menschengedenken haben Seeleute anhand bestimmter Zeichen vorausgesagt, ob stürmisches Wetter kommen würde. Wenn der Himmel am Morgen rot aussah, verstand man das als Vorzeichen von Turbulenzen und möglicher Gefahr, als Indikator für Sturmfronten und tückischen Seegang. Ein kluger Kapitän nahm solche Warnungen ernst und setzte seine ganze Erfahrung ein, um Vorkehrungen gegen die zu erwartenden Ereignisse zu treffen.
Auch Jesus verwies auf solche Vorzeichen, als er zu seinen Zeitgenossen sagte: „Des Abends sprecht ihr: Es wird ein schöner Tag werden, denn der Himmel ist rot. Und des Morgens sprecht ihr: Es wird heute ein Unwetter kommen, denn der Himmel ist rot und trübe“ (Matthäus 16, 2-3a).
Der Evangelist Lukas überliefert eine ähnliche Analyse: „Wenn ihr eine Wolke aufsteigen seht vom Westen her, so sagt ihr gleich: Es gibt Regen. Und es geschieht so. Und wenn der Südwind weht, so sagt ihr: Es wird heiß werden. Und es geschieht so“ (Lukas 12, 54-55).
Damals waren die Zeiten natürlich einfacher. Heute leben wir in einem unaufhörlichen Datenhagel; das Leben ist wesentlich komplizierter – nicht einfach komplex, sondern vielfach komplex: Immer und immer mehr türmt sich auf und verlangt unsere Aufmerksamkeit. Wir versinken in einer Flut aus Informationen, Warnungen, Ratschlägen, Werbung und Meldungen. Es ist leicht, die Orientierung zu verlieren, während man versucht, seinen Weg zu finden. Können wir bevorstehendes Unheil erkennen? Können wir überhaupt Himmel von Boden, senkrecht von waagerecht unterscheiden? Was ist wichtig? Und was nicht?
Raffiniert konzipierte Bilder und Worte fressen sich in unser Bewusstsein hinein und machen sich in unserem Denken breit. Wir konsumieren sie in immer größeren Mengen, 24 Stunden am Tag, sieben Tage in der Woche, über Kopfhörer und große oder kleine Bildschirme. Kein Wunder, dass wir uns mit Informationen überfrachtet fühlen. Der deutschstämmige Wirtschaftswissenschaftler E. F. Schumacher meint: „Die Welt taumelt von Krise zu Krise.“ Aber weil mittlerweile so vieles als Krise bezeichnet wird, schieben wir schließlich alles auf die lange Bank und schenken nichts mehr wirklich Beachtung. Mit der Zeit macht die ständige Stimulation uns stumpf und lenkt uns von den wirklich wichtigen Dingen ab. Und wir meinen, wir seien in Sicherheit, weil wir nicht über den Rand gefallen sind. So wird Nachlässigkeit zum Lebensstil; nichts zu tun wird Gewohnheit, sogar Normalität.
Wir haben Zugang zu Informationen wie nie zuvor, aber verstehen wir es, sie zu nutzen? Was Jesus einst sagte, gilt bedenklicherweise auch für uns heute: „Über das Aussehen des Himmels könnt ihr urteilen; könnt ihr dann nicht auch über die Zeichen der Zeit urteilen?“ (Matthäus 16, 3b).
STÜRMISCHE ZEITEN
Seeleute wissen die Zeichen für das bevorstehende Wetter zu deuten. „Kommt der Regen vor dem Wind, pack die Segel ein geschwind. Kommt der Wind vor dem Regen, kannst du dich ruhig schlafen legen.“
Heute stehen die Zeichen zweifellos auf Sturm. Jedes Zeitalter hatte seine Probleme und die Geschichte kann immer als Warnung dienen. In gewisser Weise waren immer Sturmwolken am Himmel, aber im Lauf der Zeit haben sich die potenziellen Folgen unserer Fehler (und der Fehler von anderen) gewaltig gesteigert.
Vor hundert Jahren konnten in den USA z. B. Lehrerinnen gekündigt werden, wenn sie heirateten, und Schüler der Schule verwiesen werden, wenn sie Kaugummi kauten. Heute machen sich Eltern darüber Sorgen, ob sich Pädophile im Klassenzimmer befinden. Auf den Schlachtfeldern Europas starben damals Tausende an Senfgas; heute fürchten wir, dass Millionen von Menschenleben auf einen Schlag ausgelöscht werden, wenn über einem Ballungsgebiet eine „schmutzige Bombe“ abgeworfen wird oder wieder ein defektes Atomkraftwerk alles in seiner Umgebung verstrahlt. Von der Schule über das Reisen bis zum Leben in einer größeren Stadt sind wir Gefahren ausgesetzt, die einst sehr selten, sehr fern oder einfach gar nicht gegeben waren. Wir kommen dem Unheil sowohl körperlich als auch seelisch ständig näher – und dabei trimmen wir unsere Segel, um noch schneller zu werden.
Der Arzt Richard Swenson hat die Verengung unseres Sicherheitsnetzes genau untersucht. In der Enge, die er als unbeabsichtigtes Produkt menschlichen Fortschritts beschreibt, seien wir auf allen Ebenen dichter zusammen und daher mehr unter Druck: persönlich, gesellschaftlich und kulturell. In seinem Buch mit dem passenden Titel Margin [deutsch: Rand, aber auch Spielraum, Abstand] erklärt er, dass uns das Fehlen von Spielraum oder eigenem Raum in unserem Leben beeinträchtigt. Angst vor „dem da draußen“ kann problematisch genug sein, doch Swenson zufolge nehmen uns auch falsche Entscheidungen im persönlichen Bereich – Beruf, Finanzen, Beziehungen, Spiritualität – den Spielraum für Fehler. Wir leben ohne Pufferzone.
„Wir sind so zahlreich und so dominant geworden, dass Laufenlassen nicht funktionieren wird. Ob wir, nachdem wir die Obergrenze von neun Milliarden Menschen überschritten haben, als eine Zivilisation überleben können, die wir wollen würden, wissen wir noch nicht.“
„Man hätte gehofft, dass der Prozess des Fortschritts unserem emotionalen Leben guttun würde“, schreibt er, „und es immer einfacher machen würde, uns zu regenerieren. Es hätte vernünftig scheinen können, zu spekulieren, dass mit den Verbesserungen unserer Gesellschaft in den Bereichen Bildung, Wohlstand und Unterhaltung eine entsprechende Verbesserung des allgemeinen emotionalen Wohlbefindens einhergehen würde. Das ist aber nicht der Fall.“
Im eigenen Land, aber auch in den internationalen Beziehungen ist derselbe Mangel an Spielraum zu erkennen. Man erkennt dies an den Regierungswechseln in aller Welt und man spürt es auf der Straße. „Ja, wir leben in einer Welt, wo es auf die schwierigsten Herausforderungen, mit denen wir außerhalb unserer Grenzen konfrontiert sind, keine einfachen Antworten gibt“, schreibt Harry Blaney, Senior Fellow am Center for International Policy (CIP). „Das betrifft Syrien, Nordkorea, den Iran, die anhaltenden Unruhen im Nahen und Mittleren Osten, nicht zuletzt den Aufruhr in Ägypten, die Friedensverhandlungen zwischen Israelis und Arabern und den gesamten Arabischen Frühling. Nicht zuletzt außerdem auch die weltweite, unheilvolle Kluft zwischen den Superreichen und denen, die in Armut leben.“
Überall wollen die Menschen Veränderung – etwas anderes, das die Probleme löst, die sie mit dem Verstand erkennen und emotionell spüren –, aber sie haben wenig Ressourcen, die sie dafür einsetzen könnten. Viele erwarten, dass eine neue Regierung oder eine bessere Führung Lösungen für die zahllosen Probleme liefert, die uns in immer größerer Nähe begegnen. Doch effektive Führung scheint heute ebenso Mangelware zu sein wie vor Jahrzehnten, als John Gardner schrieb: „Wir sind mit ungeheuer bedrohlichen Problemen konfrontiert – Terrorismus, AIDS, Drogen, dem Ozonloch, der Gefahr des Einsatzes von Kernwaffen, Giftmüll, der realen Möglichkeit volkswirtschaftlicher Katastrophen. Jeder einigermaßen informierte Bürger könnte die Liste verlängern. Und doch reagieren wir auf keinen Punkt dieser Liste, wie es der erkennbaren Dringlichkeit des Problems entspräche. Wir gehen ganz offensichtlich wie Schlafwandler durch eine gefährliche Passage unserer Geschichte.“
Im Zusammenhang mit dem Klimawandel zeigen laufende Untersuchungen, dass seine Auswirkungen auf die weltweiten Niederschläge, Meeresspiegel und Lebensbedingungen für alles Lebendige Bestand haben werden, trotz allem, was wir tun. Das Händeringen wird weitergehen, doch wenn man der Physik Glauben schenken kann, haben wir wohl schon dafür vorgesorgt, dass das System instabil wird, und die weltweiten Kohlendioxidemissionen werden nur noch weiter steigen. Zwar haben neue Technologien, die mehr Energieeffizienz und einen geringeren CO2-Fußabdruck versprechen, einen großen Reiz und sind in ihrer Genialität fantastisch, aber ihre Einführung scheint dem exponentiell ansteigenden Klimawandel hinterherzuhinken.
Wie Swenson schreibt, liegt die größte Gefahr in der Verbundenheit unserer Probleme. Bevölkerungsentwicklung, Arbeitsmarkt, soziale Gerechtigkeit, Wirtschaftswachstum und Energieverbrauch – all das hängt miteinander zusammen. Man kann nicht einfach etwas im Bereich Kohlendioxid tun, ohne auch die anderen Bereiche in Angriff zu nehmen: „Alles zusammen und miteinander verbunden zu sehen gibt uns eine richtigere Einschätzung der Enormität, mit der wir konfrontiert sind. Es ist diese [integrierte] Perspektive, die im Hinblick auf unsere heutige Situation so besorgniserregend ist“.
Ein Geflecht von Problemen
Früher, schreibt der Arzt Richard Swenson in Margin, konnte man unsere Probleme einzeln untersuchen und lösen. Weil zwischen ihnen ein Abstand war – was er als „Spielraum“ bezeichnet –, konnte man den einen entscheidenden „Knackpunkt“ für jedes einzelne Problem finden und mit diesem reduktionistischen Prinzip zur Lösung gelangen. Heute sei dieser Spielraum verschwunden; ein Problem gehe in das nächste über, sodass die Lösung jedes einzelnen Problems es erfordere, auch die anderen zu lösen. Da sich die Probleme immer mehr überschneiden und verbinden, ist es nicht mehr nur ihre Vielzahl, die uns verfolgt; es ist die darin manifestierte Gesamtheit des menschlichen Scheiterns, die auf einen systemweiten Zusammenbruch hindeutet: „Ob es uns passt oder nicht“, schreibt Swenson, „die Geschichte wird uns mit dem Ganzen platt walzen, nicht mit Einzelteilen.“
Er erklärt: „Wenn wir unsere kriminellen Aktivitäten integrieren – städtische Kriegsgebiete, Straßengangs, Drogensucht, Überfüllung der Gefängnisse, Staatsverschuldung, Außenhandelsdefizit, Verschuldung von Unternehmen und Verbrauchern, Finanzmarktkrisen, Krankenhausschließungen in Rekordhöhe, Kostenexplosion im Gesundheits- und Hochschulsektor, Verschlechterung der Bildung, Geschlechtskrankheiten, Hunderttausende von AIDS-Fällen, Alkoholismus, Zerrüttung von Familien, Scheidung, Schwangerschaft bei Teenagern, alleinstehende Eltern, Kindesmisshandlung, Zusammenbruch unseres Kinderschutzsystems, Anstieg von Stress, Komplexität, Überlastung, Angst, Depression, Selbstmord, Umweltverschmutzung, Gerichtsverfahren, Zerfall der Infrastruktur, ,todorientierte Hoffnungslosigkeit‘ der zeitgenössischen Kunst und das Verschwinden von Tradition wie auch Gemeinschaft –, dann finden wir, dass sowohl die spezifischen Merkmale als auch die Dimensionen und die Bedrohung heute ganz anders sind als je zuvor“(kursive Hervorhebungen vom Autor).
Leider, behauptet Swenson, „ist ein Zusammenbruch großen Maßstabs nun in Reichweite“.
WELTWEITE VERÄNDERUNG
Die Zeichen der Zeit sind in der Tat düster, „schwere Stürme“ sind zu erwarten. Doch wie in Noahs Zeiten prescht die menschliche Gesellschaft als Ganzes weiter voran, ohne zu merken, in welch prekären Zeiten sie lebt (siehe Matthäus 24, 37-39). Blaney vom CIP sieht in unserer heutigen Situation zwar keinerlei Relevanz für die Wiederkunft Christi, ist jedoch der Auffassung, dass wir unseren Platz in der Geschichte verkennen: „Einer der Gründe, warum wir Veränderung nicht so gut verstehen, wie wir könnten, ist, dass wir über eine vergangene Welt unterrichtet werden, als würde sie noch existieren; wir bereiten uns auf eine Welt vor, die es nicht mehr gibt. Selbst jetzt lernt man in unseren Schulen über die Welt vergangener Jahrzehnte, und die heutige wird weitgehend ignoriert – von der künftigen ganz zu schweigen“ (Global Challenges: A World at Risk).
„Der Fortschritt hat uns Wohlstand, Bildung, Technologie und Unterhaltung beschert, wie es sie nie zuvor gab. Wir haben Komfort und Annehmlichkeiten, von denen andere Zeiten nur träumen konnten. Doch irgendwie gedeihen wir mit den Gaben der Modernität nicht so, wie man es erwarten würde.“
Die vergangene Welt, die Blaney meint, ist die Welt unverbundener Ereignisse, eine Zeit, in der unsere Entscheidungen noch keine globalen Folgen nach sich zogen. Die Welt voneinander unabhängiger Ereignisse, die nicht mehr existiert. Angesichts der gesamten Menschheitsgeschichte, wie sie die Bibel skizziert, lautet die weit interessantere Schlussfolgerung jedoch, dass die jetzige Welt der Welt Noahs vor der Sintflut immer ähnlicher wird. Damals wie heute war es eine Welt der Gewalt, zum größten Teil von ihrem Schöpfer abgekoppelt. Die Menschheit schrammte um Haaresbreite am Untergang vorbei (siehe 1. Mose 6, 5-8) und der Regenbogen verhieß, dass sie weiter davor bewahrt bleiben sollte (siehe 1. Mose 8, 21-22; 9, 12-17).
„Nie wieder soll das Wasser zu einer Flut werden, die alles Leben vernichtet. Der Bogen wird in den Wolken stehen, und wenn ich ihn sehe, wird er mich an den ewigen Bund erinnern, den ich mit allen lebenden Wesen auf der Erde geschlossen habe. Dieser Bogen … ist das Zeichen für den Bund, den ich jetzt mit allen lebenden Wesen auf der Erde schließe.“
Im Kern der Abkoppelung des Menschen von Gott befindet sich unsere Entscheidungsfreiheit. Die Probleme, die unsere Gesellschaft heute hat – seien sie politisch, wirtschaftlich, bildungsbezogen, militärisch oder sozial – sind nicht die Ursache unserer Leiden; sie sind nur Folgen eines tieferen, spirituellen Problems: Wir haben uns von Anfang an, dem destruktiven Rat des Widersachers folgend (siehe 1. Mose 3), arrogant über unseren Schöpfer, seinen Plan und seinen Weg zum Leben hinweggesetzt. Und deshalb müssen wir nun mit den Folgen leben.
Swenson beschreibt eindrücklich, um welches Problem es sich handelt: In unserem fehlbaren Zustand haben wir nach „Fortschritt“ gestrebt und dabei „fast jeden menschlichen Fehler vergrößert. Wir haben unserer Angriffslust Waffen gegeben, unserem Zynismus den Rechtsstreit, unserer Habgier den Wohlstand, unserer Dekadenz die Medien, unserer Unzufriedenheit die Werbung, unserer Lüsternheit die Pornografie und unserem Stolz die Bildung.“
Angriffslust, Zynismus, Habgier, Dekadenz, Unzufriedenheit, Lüsternheit und Stolz: Diese negativen Wesenszüge sind die Ursache der unzähligen Leiden, mit denen die Gesellschaft zu tun hat. Das sind nicht nur menschliche Fehlentwicklungen.
DAS GRÜNE LEUCHTEN
Der Regenbogen erinnert uns an Gottes Eingreifen in die Geschichte, doch es gibt noch ein weiteres Phänomen, das durch die Wechselwirkungen zwischen der Sonne und der Atmosphäre entsteht. Es handelt sich um eine seltene Erscheinung, die als Grüner Blitz oder Grünes Leuchten bezeichnet wird und bei Sonnenaufgang oder -untergang am Horizont über dem Meer zu sehen ist, wenn Sonnenstrahlen im genau richtigen Winkel durch Luft von genau richtiger Beschaffenheit gebrochen werden. Das Leuchten dauert nur etwa eine Sekunde – wie ein Moment der Wahrheit. Jules Verne sah in diesem Leuchten etwas Jenseitiges, ein Symbol der Hoffnung.
Auch die Erkenntnis, worin der Kern unserer Probleme besteht und dass Gott unsere wahre Hoffnung ist, kann in einem einzigen Aufleuchten kommen: Ohne Verbindung zu Gott können wir nicht wirklich wissen, was richtig ist, und keine echte Hoffnung kennen (siehe Kolosser 1, 27). Was gut für uns ist, können wir nicht aus uns selbst heraus feststellen. Unsere körperlichen Sinne können uns keine Gewissheit geben, dass die Zehn Gebote gültig sind, dass die Bibel ganz und gar glaubhaft ist oder dass Gott sich um jeden einzelnen Menschen kümmert. Die Überzeugung, dass es in unserem besten Interesse ist, Gottes Gebote zu befolgen – und unsere Bestimmung als Menschen, sie letztlich anzunehmen –, ist eine Sache des Glaubens, nicht der Wissenschaft, Psychologie oder Geschichte.
Gott möchte die Verbindung zu uns wiederherstellen und verheißt, dass er das tun wird. Doch da menschliches Wissen allein weder die Einsicht bringt, was gottgefällig ist, noch die Fähigkeit, sich selbst zu verändern, werden wir die Wiederherstellung ohne Hilfe nie bewerkstelligen können. Die Propheten haben vor einer Zeit gewarnt, in der unser kollektives Bestreben, über die Welt zu herrschen, zunichte sein wird, und man muss kein Experte sein, um die untrüglichen Vorzeichen dieses Sturms am Horizont zu erkennen. Aber die Propheten haben auch versichert, dass am Ende dieser Umbruchzeiten Rettung und Erlösung warten (siehe Jeremia 31, 33-34; Joel 3, 1-2). Und der Apostel Petrus hat versichert, dass dieser Plan weiterhin gültig ist (siehe Apostelgeschichte 2, 38-39).
Das endgültige Ziel unseres Schöpfers ist nicht die Vernichtung der Menschen. Doch wie Eltern widerspenstiger Kinder oft erleben, lernt man bestimmte Dinge am besten durch harte Zeiten. Die Vorzeichen für das Kommen dieser Zeiten sind seit Jahrtausenden da, aber heute wissen wir um ihr exponentielles Wachstum. Sie beeinträchtigen und schädigen uns in einer Weise, die wir oft nicht verstehen. Doch denen, die sich im gegenwärtigen Zeitalter auf seinen Weg rufen lassen, ehe die Katastrophen der Endzeit kommen, bietet Gott Erholung und inneren Frieden (siehe „Die Verheißung: Wiederherstellung und Friede“).
Dies ist kein einfacher Weg, denn die Welt um uns herum funktioniert nach entgegengesetzten Prinzipien. Die Einsicht, dass es für wahren Erfolg und Zufriedenheit im Leben eine richtige spirituelle Grundlage geben muss – eine Grundlage, die innerliches Glück und Zufriedenheit durch richtige Beziehungen zu unseren Mitmenschen und zu Gott inspiriert –, ist selten genug. Dass diese Einsicht in die Tat umgesetzt wird, ist noch seltener.
Trotzdem: Dieses grüne Leuchten gibt es noch – die Einsicht, in welcher Zeit wir leben und welches der einzige Kurs zu einem sicheren Hafen ist. Wenn Sie das erleben, welchen Kurs setzen Sie dann?