Prophezeit uns Angenehmes

Die Wissenschaft und die Bibel stimmen nunmehr überein, dass das Universum einen Anfang hatte. 

Die Schriften der alten Propheten zählen zu den größten Herausforderungen für so manchen, der feststellen will, welche Relevanz die Bibel in unserer heutigen Zeit hat. Die Bibel berichtet eine Menge über die Taten und Worte dieser Männer, die behaupten, Informationen von Gott an die Menschheit weitergegeben zu haben. Für manche klingt die Sprache archaisch und fremd in einer modernen Welt. Vieles an Tiefe im Verständnis der Bibel geht jedoch verloren, wenn es uns nicht gelingt, die Relevanz der prophetischen Schriften für die gesamte Menschheit zu erfassen.

Die prophetischen Bücher der Bibel als bloße Geschichte, Poesie oder Literatur abzutun würde bedeuten, eine Menge von zeitgemäßem, inspirierendem und hoffnungsvollem Wissen, das dadurch der Menschheit zur Verfügung steht, zu übersehen.

Vielfach betrachtet man die Propheten lediglich als Boten von Untergang und düsteren Visionen, heutzutage in ihrer Weltfremdheit nur von fundamentalistischen Extremisten übertroffen. Zur selben Zeit quellen die Regale unserer Buchhandlungen über mit Werken von zeitgenössischen Autoren, die unsere Gesellschaft beobachten und analysieren und dabei tiefe Bedenken über unsere Welt und ihre Zukunft äußern. Der naive Optimismus einiger Autoren vor 20 Jahren ist verschwunden. Die Antworten, die damals angeboten wurden, um die Gesellschaft wieder auf ein stabiles Gleis zurückzubringen, sind aufgebraucht worden. Der Menschheit gehen langsam die Lösungsmöglichkeiten aus, und zusehends finden sich diejenigen, die dem gleißenden Licht der Realität nicht ausweichen wollen, in Bezug auf die Zukunft von einer dunklen Wolke umgeben. In einem Ton, der genauso pessimistisch wie der der Propheten klingt, schrieb Donald N. Wood 1996, dass die Demokratie ganz einfach nicht funktioniert. Er sprach auch von einer „kulturellen Düsterheit“ (Post-Intellectualism and the Decline of Democracy, Praeger, Westport, Connecticut, S. 17).

Die brillantesten und scharfsinnigsten Denker von heute bieten uns wahrlich wenig Lösungen an, die man tatsächlich als hoffnungsvolle oder rettende Ideen bezeichnen könnte, trotz der profunden Einblicke.

Wenn immer die antiken Propheten Gottes eine göttliche Kritik an den sozialen Umständen anbrachten, haben sie dies fast immer mit einer Botschaft von Hoffnung und einem Versprechen von Erlösung verbunden. Die brillantesten und scharfsinnigsten Denker von heute bieten uns wahrlich wenig Lösungen an, die man tatsächlich als hoffnungsvolle oder rettende Ideen bezeichnen könnte, trotz der profunden Einblicke, die sie uns in den Zustand unserer Welt vermitteln. Mit Aufrufen, uns an Strohhalmen festzuhalten, und mit vorläufigen Vorschlägen lassen sie uns gewöhnlich frustriert im Wasser zappeln.

Warum also zollen die Menschen den Propheten Gottes und ihrer Botschaft nicht mehr Anerkennung? Warum wehren sich so viele, die Lösungen anzuerkennen, die sie anbieten? Wenn ein Prophet ein Bote ist, der Sinn und Willen des Schöpfers in Bezug auf die Menschheit offenbart, sollte dann eine Menschheit, die leidet und auf Antworten hofft, nicht hören wollen?

Die Antwort darauf ist gleichermaßen einfach wie komplex.

NEIN SAGEN 

Lassen Sie uns die einfache Antwort zuerst ansprechen. „Der Prophet“, sagte der jüdische Gelehrte Abraham J. Heschel, „war ein Individuum, das NEIN sagte zu seiner Gesellschaft, indem er ihre Gewohnheiten und Annahmen, ihre Selbstgefälligkeit, Widerspenstigkeit und ihren Synkretismus [Vermischung von religiösen Lehren] verurteilte“ (The Prophets, Vol. I., Harper und Row, New York, 1969, S. 15). Aus dieser Arbeitsbeschreibung können wir die Schwierigkeiten ermessen, denen diese Männer bei der Erfüllung ihrer Aufgabe ausgesetzt waren. Daran hat sich nichts geändert; in der politisch korrekten Arena unserer Konsumgesellschaft wird einem „Nein zu sagen“ keine Popularität einbringen. 

Eine grundsätzliche Aufgabe eines Propheten war es, eine Aussöhnung zwischen Gott und der Menschheit zu vermitteln. Dieses Konzept verdeutlicht, dass die Menschheit einen Kurs gewählt hatte, der von dem Kurs abwich, den Gott vorgegeben hatte. Im Falle des alttestamentlichen Propheten Hesekiel sehen wir, dass dieser als Wächter zur Nation Israel gesandt worden war. Seine Aufgabe war es, das Wort von Gott zu hören und es den Leuten weiterzugeben. „Du Menschenkind“, sagte Gott zu Hesekiel, „ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in meinem Namen warnen“ (Hesekiel 3, 17). Der Prophet sollte Gottes Einschätzung über das Leben, das sein Volk gewählt hatte, im Namen Gottes an das Volk weitergeben. Wenn das Volk Gott missachtete, bedeutete die Botschaft des Propheten so viel wie „der Gesellschaft ein Nein entgegenschleudern“.

Eine grundsätzliche Aufgabe eines Propheten war es, eine Aussöhnung zwischen Gott und der Menschheit zu vermitteln.

Das Konzept von Aussöhnung dreht sich darum, zwei gegensätzliche Parteien zur Übereinstimmung zu bringen. Da Gott heilig, perfekt und gerecht ist, ist nicht er es, der sich ändern muss, um Aussöhnung möglich zu machen. Deshalb müssen wir unsere eigenen Wege betrachten, um festzustellen, wo wir fehlgehen. Das Gesetz Gottes, so wie es in der Heiligen Schrift offenbart wird, zeigt uns den maßgebenden Standard. Es ist die Menschheit, die sich ändern muss. Wir müssen uns unsere Gewohnheiten und Annahmen gründlich ansehen, sie im Lichte des Willens Gottes durchleuchten und gegebenenfalls Korrekturen vornehmen.

Die historischen Tatsachen zeigen, dass die Menschheit nicht gewillt ist, dies zu tun. „Auch habe ich Wächter über euch gesetzt: Achtet auf den Hall der Posaune! Aber sie sprechen: Wir wollen's nicht tun!“ (Jeremia 6, 17).

Die Aufgabe der Propheten war schwierig, denn die Menschen wollten sich nicht ändern. Sie wollten keine Verurteilung des Lebensweges hören, den sie eingeschlagen hatten. Sie waren mit dem Status quo zufrieden und fühlten sich in ihrer gewohnten Gesellschaft wohl.

Auch heute wollen viele Menschen keine ernüchternden Botschaften hören. Sie möchten, dass man ihnen sagt, wie akzeptabel sie als Personen sind und wie inakzeptabel die Werte von gestern waren. Die moderne Psychologie ruft häufig dazu auf anzuerkennen, dass alle unsere Entscheidungen über das, was richtig oder falsch ist, richtig seien.

Gottes Propheten andererseits sagten: „... sie sind ein ungehorsames Volk und verlogene Söhne, die nicht hören wollen die Weisung des HERRN, sondern sagen zu den Sehern: ,Ihr sollt nicht sehen!' und zu den Schauern: ,Was wahr ist, sollt ihr uns nicht schauen! Redet zu uns, was angenehm ist; schauet, was das Herz begehrt! Weicht ab vom Wege, geht aus der rechten Bahn! Laßt uns doch in Ruhe mit dem Heiligen Israels!'“ (Jesaja 30, 9-11).

ZURÜCK NACH EDEN 

Die einfache Wahrheit ist also, dass die meisten Menschen nicht wollen, dass ihnen irgendjemand sagt, wie sie leben sollen. Aber tief im Inneren steckt da noch mehr dahinter als nur die Ablehnung von Änderungen.

Der komplexere Teil der Antwort erfordert es, dass wir uns einen geschichtlichen Überblick verschaffen, wie sich die Ablehnung der Menschheit, auf Gott zu hören, entwickelt hat. Angefangen mit dem Beispiel Kains, der zornig wurde, als Gott ihm mitteilte, dass seine Taten inakzeptabel waren, bis hin zum gesamten Verlauf der menschlichen Erfahrungen haben Menschen es zurückgewiesen, gesagt zu bekommen, wie sie ihr Leben leben sollten. „Es begab sich aber nach etlicher Zeit“, so berichtet das erste Buch Mose, „daß Kain dem HERRN Opfer brachte von den Früchten des Feldes. Und auch Abel brachte von den Erstlingen seiner Herde und von ihrem Fett. Und der HERR sah gnädig an Abel und sein Opfer, aber Kain und sein Opfer sah er nicht gnädig an. Da ergrimmte Kain sehr und senkte finster seinen Blick“ (1. Mose 4, 3-5). Kain hatte selbst entschieden, welches Opfer er Gott geben würde.

Angefangen mit dem Beispiel Kains, der zornig wurde, als Gott ihm mitteilte, dass seine Taten inakzeptabel waren, bis hin zum gesamten Verlauf der menschlichen Erfahrungen haben Menschen es zurückgewiesen, gesagt zu bekommen, wie sie ihr Leben leben sollten.

Als Gott die Menschen erschuf, bot er ihnen Leben an, symbolisiert durch einen speziellen Baum im Garten Eden - dem Baum des Lebens (1. Mose 2, 9). Sie waren bereits am Leben, so war dies ein Angebot, das über den physischen Bereich hinausreichte. Gott bot ihnen Zugang zum heiligen Geist an, aber durch das Essen vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen wies der erste Mensch diese Gelegenheit zurück und entschied, sich selbst die Autorität zu nehmen, über Richtig und Falsch zu entscheiden.

Die ersten drei Kapitel des erstem Buches Mose berichten darüber. Als Adam sich entschied, Gott als Autorität, die sein Leben leiten sollte, zurückzuweisen, passierte etwas, was den Sinn Adams veränderte (vergleichen Sie 1. Mose 1, 31 mit 1. Mose 3, 7-11). Sünde hat Auswirkung auf den Sinn. Unter dem Einfluss der Schlange - Satans, des Gottes dieses Zeitalters (2. Korinther 4,4) - wählten die Menschen, repräsentiert durch Adam und Eva, einen Lebensweg, der dem Willen Gottes entgegengesetzt ist        (1. Mose 3, 17-24).

Diese Denkweise wurde seit dieser Zeit zum dominierenden Denkmuster der Menschheit. Der Apostel Paulus verstand dieses Phänomen, als er feststellte, dass „... fleischlich gesinnt sein [physisch orientiert sein] Feindschaft gegen Gott [ist], weil das Fleisch dem Gesetz Gottes nicht untertan ist; denn es vermag's auch nicht. Die aber fleischlich sind, können Gott nicht gefallen“ (Römer 8, 7-8; Hervorhebungen hinzugefügt).

Das ist nicht, was Gott von Anfang an vorgesehen hatte! Da Gott jedoch das Recht zur freien Willensbildung vorgesehen hat, hat er uns auch erlaubt, die Richtung zu wählen, die uns gut dünkt. Aber Gott ist Liebe (1. Johannes 4, 8), und er liebt die Menschheit. Er möchte nicht, dass die Menschheit die Gelegenheit verliert, das herrliche Potenzial zu erlangen, wofür er sie geschaffen hatte.

Mit diesem Ziel vor Augen hat Gott Männer eingesetzt, die zu seinem Volk gehen und die andere Seite der Geschichte präsentieren sollten. Gott möchte, dass Menschen ihren Sinn ändern. Sein Plan, so wie er in den biblischen Aufzeichnungen dargelegt wird, bietet jedem Menschen schlussendlich folgendes an: „Der Herr ... hat Geduld mit euch und will nicht, daß jemand verloren werde, sondern daß jedermann zur Buße [Reue] finde“ (2. Petrus 3, 9).

GUTE NACHRICHT VERKÜNDEN 

Prophezeiung, in diesem Kontext definiert, bedeutet Ankündigung von Ereignissen, bevor sie passieren, und dient dazu, die ursprünglichen Botschaften wieder einzuschärfen, die Gott an die Menschheit gerichtet hatte. Gott schuf die Menschen nach seinem Bilde und mit dem Potenzial „mit Preis und Ehre gekrönt zu werden“ (Hebräer 2, 7). Christus kam, um eine Botschaft zu verkünden - die gute Nachricht vom Reich Gottes. Die Bestimmung des Menschen liegt weit über den Niederungen, die wir durch Sünde erreichen. Sie offeriert das unglaubliche Potenzial, an Gottes Natur teilzuhaben, eine geistliche Ebene mit ihm zu teilen. Der Apostel Petrus schrieb von diesen „... teuren und größten Verheißungen ..., damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur“ (2. Petrus 1, 4).

Das Evangelium nach Matthäus beschreibt eine Zeit, wenn das Evangelium vom Reich Gottes in aller Welt zu einem Zeugnis gepredigt werden würde (Matthäus 24, 14). Diese prophetische Ankündigung von Gottes Königreich, das die Welt regieren wird, soll nicht eine Elite von „Eingeweihten“ hervorbringen, sondern soll dazu dienen, so vielen Menschen wie möglich die Gelegenheit zu geben, am Plan Gottes teilzuhaben.

Vision wird mit dem Wunsch produziert, dass unsere Leser erkennen mögen, was dieser Plan für ihr Leben bedeutet. Wir alle müssen ernsthaft auf die Warnungen hören, die Gott durch seine Propheten gegeben hat, und sollen uns die Zeit nehmen, herauszufinden, was der Wille Gottes ist.

Zustände auf dieser Welt können mit Hilfe der biblischen Wahrheit verstanden werden. Ist es nicht Zeit, herauszufinden, warum die Welt in der Situation ist, in der sie ist? Ist es nicht Zeit, herauszufinden, was die seit jeher vorhandenen Lösungen sind, für uns heute und auch für die zukünftige Welt Gottes? Wir laden Sie ein, teilzunehmen an der Suche nach besserem Verständnis für die Gegenwart und auch die Zukunft.